(26) 24. Sie war eben damit beschäftigt, den Docht für den Abend zuzurichten. Als sie aber das Gold sah, war sie in solchen Grade betroffen, daß sie die Arme fallen ließ und keinen Laut von sich geben konnte. Ihr Puls schien zu stocken. Unglücklicher, was hast du getan? war endlich ihr erster Ruf. Welcher Unhold hat dir dazu geholfen? Ach! lieber leide ich jeden Verlust und bleibe elend alle Tage bis zu meinem letzten Hauche, als mir auch nur einen halm ungerechter Weise zuzueignen. Ist dies der Lohn eines Verbrechens, hast du vielleicht, um es zu erhalten, einen Mord begangen, weg! Besser du wärest ein Vielfraß, ein Trunkenbold un alles, als ein Dieb. Hättest du den reichsten Gehalt, wärest du ein Herzog, säßest du auf dem Throne, nie würde ich den für meinen Gemahl anerkennen, den ich als einen Schuft ansehen müßte.

25. Eher fliehe ich weit von hier, den Staub mir von den Schuhen schüttelnd, und lebe im freiwilligen banne, wo ich nur einen Hort finden mag, sei es auf einer nackten Insel, oder auf dem schroffen Gipfel der Felsen, worauf der Aar einen Ort findet zu seinem Horste… Er aber unterbrach sie lächelnd: Sprich doch nicht so, wie ein Star, ins Hundert hinein. In keinem Punkte bin ich auch nur einen Zollbreit vom rechten Pfade gewichen. Du sprichst von Mord, aber ich selbst war nie dem Tod so nahe. Schon glaubte ich den Knall der Flinte, das Zischen des Schrotes oder der Kugel zu hören. Huften, niesen, ein Ruck, und vierzig Dolche durchbohrten mich, mein Leichnam lag auf dem Sande, zerquetscht und zermalmt unter dem Hufe der Pferde.

26. Jetzt erzählte er von jenem Reitertrupp, von dem glücklichen Erfolg seines Besuches an dem Ort ihres Aufenthaltes, woran man, wäre man auch ein Luchs, nicht den geringsten Spalt entdecken könnte, den man auswendig für den Wohnungsort der Molche und Kröten ansehen sollte, inwendig aber schöner aussehe als der herrlichste Dom, worin jene Hunde mehr verborgen lebten als der Dachs in seinem Bau, und nicht nur Gold und Edelsteine, sondern allerlei kostbare Stoffe versteckt hielten. Du kannst dir wohl denken, setzte er hinzu, daß ich mir nur einen sehr kleinen Part herausgenommen habe. Den Leich und den Weiher sischt man nicht auf einmal aus. Findet man aber im Wasser eine Menge verschiedener Fische, Aale, Barsche, Salme, Lachsforellen und so fort, so finden wir dort eine eben so große Verschiedenheit von schönen Dingen, wann wir bald wieder das Retz auswerfen.